Ein Interview mit Thomas Zahn von Superklänge und Thomas Rauch von RAUCH3 zum Thema Fachplanung für Theater.
Fachplanung für Theater
Es soll ja tatsächlich noch Menschen – auch in verantwortlicher Position – geben, die nicht unbedingt einen Sinn darin sehen, für ein anstehendes Projekt einen Fachplaner an Bord zu holen. „Ich brauche keinen Planer, ich mache das alles selbst“ oder „Planer kosten nur Geld und machen nichts dafür“ sind Sätze, die man in diesem Zusammenhang gelegentlich noch zu hören bekommt. Ja, Planer kosten Geld (und machen auch was dafür!), aber noch mehr Geld kostet eine Fehlplanung – und Fehlplanungen legt man schnell hin, wenn man mit der Materie und den zahlreichen Fallstricken nicht vertraut ist.Egal ob es sich um einen Neubau, Umbau oder eine Sanierung handelt, egal ob Theater, Stadthalle, Kirche oder Kongresszentrum: Ein guter Fachplaner arbeitet Hand in Hand mit Nutzer, Bauherrn, Architekten und den anderen Projektbeteiligten und stellt sicher, dass alles so reibungslos und effizient wie nur irgend möglich verläuft – und auch so kostengünstig wie möglich. Im Folgenden sprechen wir mit zwei erfahrenen Fachplanern für Ton- und Medientechnik und kommen der Antwort auf die Frage, was einen guten Planer/ eine gute Planerin ausmacht dabei ein gutes Stück näher.
Manche NutzerInnen scheinen zuweilen der Ansicht zu sein, FachplanerInnen zu engagieren, koste nur unnötig Geld, das man ja sonst für neues Equipment ausgeben könnte und es wäre besser, alles selbst und in Eigenregie durchzuführen.
Thomas Zahn: Dazu kann ich nur sagen: Könnt Ihr es euch tatsächlich leisten, keinen Planer, keine Planerin zu engagieren? Das kommt euch viel teurer!
Thomas Rauch: So ist es.
Wie meinen Sie das?
Thomas Zahn: Nun, abgesehen von allen anderen Aufgaben, ist es ja ein nicht ganz unwichtiger Teil unserer Leistungen, die Einhaltung eines vorgegebenen Kostenrahmens zu gewährleisten. Für NutzerInnen, die noch nie eine Sanierung, einen Umbau oder Neubau betreut haben, gibt es da ziemlich viele Fallstricke und über etliche werden sie auch garantiert stolpern, was dann letztendlich Mehrkosten verursacht, die oft um ein Vielfaches höher sind als unser Planerhonorar. Und das kostet dann wirklich Geld, gefährdet eventuell sogar die gesamte Maßnahme, einfach weil das Budget das nicht mehr hergibt oder ein uneinholbarer Terminverzug eintritt.
Abgesehen davon: wann sollen die NutzerInnen sich denn überhaupt um eine anständig und in Eigenregie durchgeführte Planung kümmern? Der reguläre Spielbetrieb läuft ja normalerweise weiter und damit sind die meisten Kolleginnen und Kollegen ja auch vollkommen ausgelastet. Wo soll denn da noch die Zeit herkommen, zu planen?
Und noch eines: den Wenigsten im Spielbetrieb dürften die gängigen Vorschriften, egal ob VOB, HOAI, Brandschutznormen, DINs usw., geläufig sein. Oder die notwendigen Tools wie etwa AVA-Systeme oder CAD Programme. Und das will sich wirklich Niemand mal eben nebenher draufschaffen…
Abgesehen davon: wann sollen die NutzerInnen sich denn überhaupt um eine anständig und in Eigenregie durchgeführte Planung kümmern? Der reguläre Spielbetrieb läuft ja normalerweise weiter und damit sind die meisten Kolleginnen und Kollegen ja auch vollkommen ausgelastet. Wo soll denn da noch die Zeit herkommen, zu planen?
Und noch eines: den Wenigsten im Spielbetrieb dürften die gängigen Vorschriften, egal ob VOB, HOAI, Brandschutznormen, DINs usw., geläufig sein. Oder die notwendigen Tools wie etwa AVA-Systeme oder CAD Programme. Und das will sich wirklich Niemand mal eben nebenher draufschaffen…
Thomas Rauch: Neben den formalen Stolpersteinen gilt es, auch sämtliche technischen Rahmenbedingungen zu prüfen. Das betrifft Dinge wie zulässige Traglasten, elektrische Leistungsaufnahme, Transportwege für Materialeinbringung, Montagemöglichkeiten im Einklang mit den gültigen Vorschriften – um nur einige Punkte zu nennen. Wir schauen also ganz genau hin, und stellen so sicher, dass alles reibungslos und termingerecht abläuft. Aufgrund unserer Erfahrung, der Menge an Projekten, die wir schon betreut haben, wissen wir gleich, auf welche Punkte wir achten müssen, weil wir eben Spezialisten in unserem Fach sind. Wir haben für unser Fachgebiet natürlich immer den aktuellen Markt im Blick, stehen auch im engen Austausch mit Herstellern und Integratoren, die selbstverständlich auch auf unsere Expertise zählen. Kurz gesagt: Unser Kunde hat die Garantie, dass alles glatt, termingerecht und innerhalb des Projektbudgets läuft.
Thomas Zahn: Ja, absolut. Und für die Kunden ist es dann natürlich auch ein gutes und beruhigendes Gefühl, zu wissen, dass alles glatt läuft, weil sie halt einen kompetenten und verlässlichen Partner an ihrer Seite haben. Ohne einen solchen kann so ein Projekt schnell zu einer Zitterpartie werden; und wer will das schon…
Bedeutet das, die Wünsche und Vorstellungen der NutzerInnen werden sich in der Planung gar nicht niederschlagen?
Thomas Zahn: Das wäre fatal! Gute PlanerInnen hören erst mal gut zu und versuchen frühzeitig herauszufinden, was die konkreten Wünsche und Bedürfnisse der NutzerInnen sind, wie sie arbeiten, was ihre Ziele sind. Und das werden dann hoffentlich auch wichtige Eckpfeiler jedes weiteren Planungsschrittes – so halte ich es zumindest. Keiner von uns ist allwissend und man kann – und sollte das im Interesse des jeweiligen Projekts auch unbedingt – immer voneinander lernen, sich gegenseitig weiterbringen. 08/15 Lösungen gibt es bei uns nicht, einfach weil das keine Lösungen sind.
Thomas Rauch: Das sehe ich ähnlich. Wenn wir nicht zuhören und das gegenüber ernst nehmen, würden wir grundsätzlich etwas falsch machen. Dann sollten wir nochmal genau darüber nachdenken, ob wir wirklich als Fachplaner geeignet sind.
Ich sehe mich schon auch als Bindeglied zwischen den einzelnen Projektbeteiligten. Es ist aus meiner Sicht unbedingt notwendig im gesamten Projektverlauf miteinander im Gespräch zu sein und klar zu kommunizieren. Wo gibt es welche Bedürfnisse, wer hat welche Zwänge, welche Wünsche gibt es und wie können diese umgesetzt werden? Diese Kommunikation muss jemand anstoßen und das machen wir; aktiv und gerne, da es sich letzten Endes ja positiv auf das ganze Projekt auswirkt.
Ich sehe mich schon auch als Bindeglied zwischen den einzelnen Projektbeteiligten. Es ist aus meiner Sicht unbedingt notwendig im gesamten Projektverlauf miteinander im Gespräch zu sein und klar zu kommunizieren. Wo gibt es welche Bedürfnisse, wer hat welche Zwänge, welche Wünsche gibt es und wie können diese umgesetzt werden? Diese Kommunikation muss jemand anstoßen und das machen wir; aktiv und gerne, da es sich letzten Endes ja positiv auf das ganze Projekt auswirkt.
D.h. im Idealfall inspirieren sich NutzerInnen und PlanerInnen gegenseitig.
Thomas Rauch: Selbstverständlich. Da wir praktisch immer an den unterschiedlichsten Projekten arbeiten, sind wir einfach ständig mit den aktuellen Systemen und Entwicklungen vertraut. Das bringen wir gerne in die Projekte ein und können damit auch mal den Nutzer überzeugen, neue Wege zu gehen. Umgekehrt lernen wir immer wieder Neues dazu, was die Anforderungen an aktuelle Produktionen betrifft oder die speziellen Anforderungen des jeweiligen Hauses.
Hilft es dann nicht, wenn PlanerInnen auch über einschlägige Praxiserfahrung verfügen, wenn sie etwa schon mal in einer Tonabteilung an einem Theater gearbeitet haben?
Thomas Zahn: Ich denke schon. Ich bin jetzt seit gut 30 Jahren im Beruf, 25 davon als Sounddesigner und Tonmeister im Theaterbereich– aber eben auch als Planer. Ich kenne alle möglichen Häuser in allen möglichen Größen, weil ich dort halt bereits als Tonmann in leitender Position tätig war. Ich glaube, da bekommt man schon einen anderen Blick auf die ganze Materie als jemand, der oder die aus einem Elfenbeinturm heraus agiert und tatsächlich nie an einem Theater gearbeitet hat. Da hat sich eine ganze Menge Praxiserfahrung angesammelt, die ich für meine Kunden und das jeweilige Projekt in die Waagschale werfen kann. Und die NutzerInnen können sich eben auch sicher sein, ein Gegenüber zu haben, das weiß, was ihr Job bedeutet. Als Tonfrau oder Tonmann können Sie erst mal davon ausgehen, dass ich Sie sehr gut verstehe und Ihre Sprache spreche.
Thomas Rauch: Ich kann mittlerweile auf mehr als 20 Jahre Berufserfahrung zurückblicken und kann nur sagen, dass es enorm hilfreich ist, wenn man sich in die Lage seines Gegenübers versetzen kann, wenn man die gleiche Sprache spricht und so mit dem entsprechenden Weitblick Probleme erst gar nicht entstehen. Ob als Projektleiter im Bauwesen, als Application Engineer beim Hersteller, als Fachplaner, oder als Musiker auf der Bühne: Jeder Blickwinkel hat mich bereichert, mir zu einem großen Erfahrungsschatz und Weitblick verholfen. Ganz klar: Für mich ist die Erfahrung des Planers in vielen Punkten der Schlüssel zum Projekterfolg.
Gab es während der letzten 10 oder 15 Jahre einschneidende Veränderungen? Wie hat sich die Branche verändert, was ist vielleicht heute wichtig, an das man früher noch gar nicht gedacht hat?
Thomas Rauch: Einschneidende Veränderungen – gut gesagt… Als ich vor 10 Jahren Planungen gemacht habe, war es noch gewünscht, Berge von Kupferkabeln durch Gebäude zu ziehen, um analoge Audiosignale zu verteilen. Die Digitalisierung hat so rasant Fahrt aufgenommen, dass ich nur empfehlen kann, sich eingehend mit den Themen Datennetzwerke, Digitalisierung, Systemgedanke auseinanderzusetzen. Zeitgemäße Anlagen und Systeme sind hochvernetzt und werden in Zukunft immer weiter zusammenwachsen. Ich habe mich die letzten Jahre sehr intensiv mit den Themen Netzwerke, Protokolle, Steuerungskonzepte beschäftigt, um vorausschauend performante Netze mit der entsprechend flexiblen Infrastruktur schaffen zu können. Wir erleben ja alle gerade am eigenen Leib, wie sehr die Anforderungen im Punkto Digitalisierung aufgrund der Pandemie steigen.
Thomas Zahn: Ja, absolut. Die Audiowelt sieht vollkommen anders aus als noch vor ein paar Jahren. Netzwerke waren noch vor 10 Jahren kaum ein Thema und das Ganze als System zu sehen und nicht bloß als Ansammlung von Einzelkomponenten, schaffen Viele auch heute noch nicht.
Gibt es ein Planungsvolumen, unter dem es sich nicht lohnt, ein Planungsbüro an Bord zu holen? Oder ist das ohnehin immer angeraten?
Thomas Zahn: Es ist eigentlich immer ein Vorteil, einen verlässlichen Partner im Projekt zu haben. Consulting und Beratung ist ja auch ein wichtiges Thema für uns und unsere Kunden, wir müssen ein Projekt nicht unbedingt von A bis Z begleiten. Manchmal reicht es, wenn wir in groben Strichen vorzeichnen oder nur punktuell eingreifen. Aber je größer und komplexer das Projekt, desto wichtiger ist eine ordentliche und durchgehende Planung.
Thomas Rauch: Wer die Vorteile, die eine anständige Fachplanung bringt, nutzen möchte und damit den Projekterfolg sicherstellen will, kommt auf uns zu. Es gibt aber nicht den einen Weg. Wir hören erstmal den Kunden zu. Besprechen ihr Vorhaben und können dann sehr individuell auf sie eingehen. Das muss dann nicht zwangsweise die strikte Betreuung aller HOAI Leistungsphasen bedeuten. Manche Kunden möchten z.B., dass wir die bisherige Planung prüfen und eine Zweitmeinung abgeben, andere benötigen Unterstützung bei der Erstellung der Ausschreibung, weil sie da einfach nicht genug im Thema sind. Für andere arbeiten wir die Werk- und Montageplanung aus, oder machen die örtliche Projektleitung. Da sind wir aufgrund unserer Struktur sehr flexibel. Wir helfen also genau da, wo unsere Kunden gerade Unterstützung benötigen.
Wir reden hier ja in erster Linie über den Theaterbereich. Gibt es unterschiedliche Anforderungen in den unterschiedlichen Sparten? Benötigt ein Schauspielhaus einen anderen Blick als ein Opernhaus oder ein Haus für Ballett?
Thomas Rauch: Die grundlegenden Anforderungen sind in vielen Häusern ähnlich. Aber wie bei uns Menschen auch, so hat doch jedes Haus seine ganz speziellen Anforderungen. Wenn wir das erste Mal in ein Haus kommen, beschäftigen wir uns mit der Arbeitsweise vor Ort, sprechen ausgiebig mit den Nutzern, um die Eigenheiten und speziellen Anforderungen herauszufinden.
Thomas Zahn: Ich denke auch, dass der Unterschied weniger entlang der einzelnen Sparten verläuft. Aber jedes Haus hat so seine eigenen Work-Flows und Schwerpunkte und auf die müssen wir natürlich eingehen. Ich denke, ein wichtiges Thema für Theaterton ganz allgemein wird zukünftig die Integration von immersiven 3D-Audio-Anlagen sein, gleichgültig ob für Schauspiel oder Oper, Ballett oder Musical. Da wird die Reise hingehen, auch für uns als Planer. Und das ist ein extrem spannendes Thema.
Bei Ihnen beiden handelt es sich um relativ kleine Büros. Ist das nicht ein Nachteil für den Kunden? Andere Büros sind da schließlich ganz anders aufgestellt. Oder kann dies für Nutzer und Bauherrn auch von Vorteil sein?
Thomas Zahn: Ich sehe das eher positiv. Unsere geringe Größe bedeutet für mich in erster Linie eine große Wendigkeit und Flexibilität, die ein größeres Büro so gar nicht haben kann. So einen Ozeanriesen müssen Sie erst mal in Bewegung setzen, von einem Kurswechsel ganz zu schweigen! Da sind wir schon eher die schnittige Yacht. Macht ja auch viel mehr Spaß, mit sowas unterwegs zu sein (lacht). Ich denke, wir können alles, was die großen Büros auch können. Aber eben ohne den schwerfälligen und oft überflüssigen und teuren Apparat. So sind wir jederzeit flexibel genug, auf Wünsche und Anforderungen schnell und angemessen zu reagieren. Und sollte ein Projekt mehr Personal erfordern, können wir problemlos Arbeits- und Bietergemeinschaften bilden oder halt aus unserem großen Pool an Freelancern die geeigneten Leute an Bord holen.
Thomas Rauch: Unsere Kunden entscheiden sich für uns, weil wir Experten in unserem Bereich sind. Zudem wissen sie immer genau, wer der Ansprechpartner ist und die Kommunikationswege sind äußerst kurz. Das sind essenzielle Vorteile. Sollte ein Projekt dann tatsächlich mehr Manpower benötigen, kooperieren wir mit bekannten Kollegen und erweitern das Team den Anforderungen entsprechend. Auch hier haben wir uns bereits sehr früh strukturelle Gedanken gemacht und Lösungen geschaffen, damit ein On- und Offboarding schnell und reibungslos funktioniert und wir für unsere Kunden immer so gut wie möglich aufgestellt sind.
Lassen Sie uns noch mal kurz auf den Kostenrahmen zu sprechen kommen. Da haben wir vorhin, glaube ich, noch nicht alles gesagt! Was bringen Sie als Planer denn in dieser Hinsicht dem Bauherrn?
Thomas Rauch: Da schneiden Sie aber ein herrliches Thema an! Ich könnte da sicher stundenlang drüber reden. Doch schauen wir uns erst mal das Thema Budget an. Was bekommt man für das gesteckte Budget? Das sind natürlich nicht nur die Gerätepreise selbst. Da muss der Einbau, die Inbetriebnahme und deren Bedingungen auch mit berücksichtig werden. Dazu kommen konjunkturbedingte Parameter, wie die Auslastung der möglichen Integratoren, die Projektdauer, die aktuelle wirtschaftliche Situation etc. Alles in allem ist es unsere Aufgabe, als Planer die Rahmenbedingungen des Projektes zu erkennen und im gesamten Projektverlauf zu bewerten. Wie Sie sich vorstellen können, benötigt das natürlich auch die entsprechende Erfahrung. Wir liefern also Sicherheit. Sicherheit, dass ein festgelegtes Budget auch tatsächlich eingehalten wird.
Nehmen wir als zweites das Thema Nachträge. Da herrscht auch oft eine verzerrte Wahrnehmung. Die Gründe für Nachträge sind sehr unterschiedlich. Da gibt’s zum einen den Punkt geänderte Leistung. Beispiel: Anstelle eines nach Terminplan vorgesehen Einbaus im Januar, kann aus diversen Gründen erst im August eingebaut werden. Oder den Punkt Nachtrag für zusätzliche Leistungen. Ein Beispiel dafür wäre, dass ein Mischpult ausgeschrieben wurde, aber die nötigen Schnittstellenkarten zur Verbindung mit der digitalen Audioplattform nicht beschrieben wurden. Um nun ein vollständig funktionierendes System erstellen zu können, bedarf es zusätzlicher Leistungen.
Ein weiterer Punkt für Nachträge könnte eine Mengenmehrung sein. Damit ist gemeint, dass anstelle der ursprünglich vorgesehenen 250m Lautsprecherleitungen dann z.B. 500m notwendig sind.
Wie Sie sehen, gibt es eine ganze Menge an Punkten, die für Nachträge sorgen können. Als erfahrene Fachplaner haben wir die nötige Kompetenz, hier umsichtig und vorausschauend zu agieren, so dass keine Nachträge zu Lasten des Budgets entstehen.
Nehmen wir als zweites das Thema Nachträge. Da herrscht auch oft eine verzerrte Wahrnehmung. Die Gründe für Nachträge sind sehr unterschiedlich. Da gibt’s zum einen den Punkt geänderte Leistung. Beispiel: Anstelle eines nach Terminplan vorgesehen Einbaus im Januar, kann aus diversen Gründen erst im August eingebaut werden. Oder den Punkt Nachtrag für zusätzliche Leistungen. Ein Beispiel dafür wäre, dass ein Mischpult ausgeschrieben wurde, aber die nötigen Schnittstellenkarten zur Verbindung mit der digitalen Audioplattform nicht beschrieben wurden. Um nun ein vollständig funktionierendes System erstellen zu können, bedarf es zusätzlicher Leistungen.
Ein weiterer Punkt für Nachträge könnte eine Mengenmehrung sein. Damit ist gemeint, dass anstelle der ursprünglich vorgesehenen 250m Lautsprecherleitungen dann z.B. 500m notwendig sind.
Wie Sie sehen, gibt es eine ganze Menge an Punkten, die für Nachträge sorgen können. Als erfahrene Fachplaner haben wir die nötige Kompetenz, hier umsichtig und vorausschauend zu agieren, so dass keine Nachträge zu Lasten des Budgets entstehen.
Thomas Zahn: Da kann ich dem Kollegen nur zustimmen! Ich denke, der Punkt Sicherheit für die Bauherrn ist tatsächlich ein zentraler Punkt – sowohl hinsichtlich der Kosten, als auch im Hinblick auf einzuhaltende Termine; ich bin mir nicht sicher ob und – falls ja – wie diese Sicherheit gewährleistet werden kann, ohne entsprechende professionelle Fachplanung.
Vielen Dank für das Gespräch!
Thomas Rauch: Sehr gerne!
Thomas Zahn: War mir eine Freude.
Superklänge
Thomas Zahn (www.superklaenge.de) ist seit gut 30 Jahren erfolgreich als Tonmeister, Sounddesigner und Fachplaner in nahezu allen Bereichen des guten Tons tätig. In Deutschland war er u.a. anderem für das Staatstheater Nürnberg, das Landesstheater Detmold oder das Theater Erlangen (um nur einige wenige zu nennen) sowie für zahlreiche renommierte Festivals aktiv; aber auch international ist er durchaus gefragt: so griff etwa das Theatre du Chatelet in Paris ebenso auf seine Dienste zurück wie die Cape Town Opera in Südafrika oder Den Norske Opera in Oslo. Zu seinen Leistungen zählen zwar auch die Produktion von Audio-Content aller Art ebenso wie etwa das Sounddesign für Theater Produktionen, aber eben nicht zuletzt auch Fachplanung und Beratung in Sachen Ton- und Medientechnik. Zu seinen letzten Projekten als Fachplaner zählen u.a. die Planung einer 3D Immersive-Audio-Anlage mit über 100 Lautsprechern im Erlanger Markgrafentheater aber auch die Erneuerung der Ton- und Beschallungstechnik in den Stadthallen in Erding und Gersthofen.
RAUCH3 GmbH
Thomas Rauch ist Gründer und Kopf der RAUCH3 GmbH (www.rauch3.de). Bevor sein eigenes Unternehmen startete, war er als Fachplaner für Projekte wie die Generalsanierung des Staatstheaters Augsburg, die Sanierung der Bühnen Köln, oder auch die Sanierung des Audimax der Universität Regensburg tätig. Nicht zu vergessen den Neubau des Satelliten Terminals am Münchner Flughafen, welches seine Zertifizierung nach DIN 14675 mit sich führte. Als Application Engineer für Installationsprojekte bei L-Acoustics betreute er Projekte wie den Umbau des Wildparkstadions in Karlsruhe oder die Ausstattung der Hörsäle an der ETH in Zürich. Mit der RAUCH3 GmbH konzentriert er sich vor allem auf nachhaltige und umweltschonende Planungen für die Gewerke ProAudio, Medientechnik und Raumakustik.